Der „gemeine Radfahrer“

Vorsicht Radfahrer! Überraschend fies

Langsam wird es auffällig. Was der gemeine Radfahrer bereits von Fußgängern kennt – worauf er sich dann auch einstellen kann – hält nun zunehmend auch Einzug innerhalb der Kaste der Radfahrer – der „gemeine Radfahrer“, bei dem das Wort „gemein“ auch gemein meint.

Er überrascht mit fiesen Manövern oder anderem sonderbaren Verhalten auf den Radwegen und provoziert Stürze und Zusammenstöße. Überwiegend ist er in belebten Regionen – besonders in touristisch beliebten Orten – zu beobachten, wo Heerscharen von Ausflüglern das Fahrrad für sich entdecken, eines mieten oder das eigene entstaubte Exemplar aus dem Keller mitgebracht haben und es nun mit betonter Lässigkeit auf den Radwegen des Landes ins Freie ausführen.

Wie Anfänger

Soweit okay. Das Problem: Da das Radfahren in diesen Fällen meist als reine Urlaubsbeschäftigung begriffen wird und aus dem Alltag verbannt bleibt, fehlt eine gewisse Einsicht für die vermeintlich selbstverständlichen Reglements und essenziellen Bedürfnisse, die sich unter Radfahrern als konventionell herausgebildet haben. Das Ergebnis: Erwachsene Radfahrer verhalten sich wie Anfänger. So wird bei ausholenden Diskussionen in Schrittgeschwindigkeit nebeneinander fahrend der Radweg gesperrt, plötzlich unerwartet ausgeschert oder auf dem Radweg gehalten, damit der Hinterherfahrende mal wieder sein Reaktionsvermögen überprüfen kann – ob er es schaffen wird, noch rechtzeitig auszuweichen?

Eine Herausforderung

Eine Herausforderung, die der „gemeine Radfahrer“ ohne Unterschied auch von jedem Tourenradler abverlangt, der mit Wochengepäck unterwegs ist. Abgesehen davon, dass ein rollender Lastesel die Chancen auf einen Crash proportional mit jedem Kilo Gepäck erhöht, kann ein Talk auf dem Radweg so schnell zu einem unheilvollen Erlebnis werden. Was man eigentlich nur als ärgerlich abtun möchte, ist in der Realität zu einer echten Gefahr für Leib und Leben geworden. Jeder neue Radfahrer ist zu begrüßen, doch zunehmendes Gedränge auf den Radwegen erfordert ein Mindestmaß an Rücksicht von und für jeden. Immer mehr Unfälle, bei denen ausschließlich Radfahrer beteiligt sind, enden tödlich – siehe beispielsweise 2008 auf der Insel Usedom – und spätestens das ist dann nicht mehr nur ärgerlich.

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