Outdoor-ABC

Begriffe rund ums Reisen und Draußensein

Ist Boofen eine olympische Disziplin, ist die Föhnkrankheit heilbar und kann ein Föhn überhaupt krank werden? – Hier erfahren sie es!

Alpines Notsignal (auch Notsignal, Bergnot, Notfall) Wird im Falle einer Bergnot oder anderen Notfällen im alpinen Gelände verwendet; insbesondere dann, wenn andere Instrumente wie eine telefonische Alarmierung von Bergrettungsdiensten etc. versagen bzw. deren Nutzung nicht möglich ist (Beachte: In Europa kann die 112 als einheitliche Notrufnummer gewählt werden). Die Notzeichen können als beliebige und geeignete akustische oder optische Zeichen sechs mal in der Minute, jeweils alle 10 Sekunden, abgesetzt werden. Es sollte jeweils nach einer Minute Pause in der gleichen Art und Weise wiederholt werden, solange Aussicht darauf besteht, bemerkt zu werden oder bis auf das Notsignal geantwortet wird. Geantwortet wird jeweils drei Mal in der Minute, alle 20 Sekunden. Die Antwort dient als Bestätigung, dass man das Notsignal wahrgenommen hat. Auch die Antwort sollte nach einer Minute Pause wenigstens einmal wiederholt werden. Empfangene Notsignale müssen der Bergwacht oder anderen Stellen, wie Polizei etc. gemeldet werden. Der Missbrauch bzw. wissentlich unnötige Gebrauch des Notzeichens kann nach § 145 StGB als Straftat geahndet werden.
Basislager (auch Höhenlager) Eine spezielle zweckbestimmte Form des Camps bzw. Lagers, die einen vorgelagerten Stützpunkt für längere Unternehmungen, insbesondere im alpinen Bereich, bezeichnet. Das Basislager dient als Depot und Ausgangspunkt für längere Unternehmungen in abgelegenen außerzivilisatorischen Gebieten und ist zugleich Rückzugsort bei Schlechtwetterperioden. Basislager werden oft wegen ihrer strategisch günstigen Lage insbesondere an regelmäßig frequentierten Routen auf unbestimmte Zeit fest eingerichtet, um jedem Bergsteiger offen zu stehen. Bei größeren Distanzen bis zum Zielort ist es typisch, ein weiteres vorgelagertes Basiscamp, auch ABC (aus dem Englischen: advanced base camp) genannt, einzurichten. Gerade im alpinen Gebrauch, wo das Basislager eine geläufige Praxis ist, wird das Basislager oft um weitere Höhenlager ergänzt, die auf den Aufstiegsrouten näher am Gipfel liegen aber zugleich weniger Komfort bieten.
Biwak Ein Biwak (französisch bivouac: Feldlager, Nachtlager) bezeichnet allgemein ein Lager im Freien, unabhängig, ob mit oder ohne Zelt, Hütte etc. und kommt seinem Ursprung nach aus dem Soldatenwesen. Als sogenannte Beiwache – diese musste immer draußen übernachten – wurde der Begriff biwake aus dem Niederländischen ins Französische entlehnt. Abseits des Militärischen gilt ein Biwak als ein behelfsmäßig eingerichtetes Nachtlager, wie es insbesondere von Alpinisten und anderen Draußen-Sportlern (Angler, Wanderer, Paddler, Radfahrer) verwendet wird. In der Regel wird aus der reinen Notwendigkeit eines längeren Aufenthalts im Freien bei zugleich fehlenden Beherbergungsstrukturen biwakiert. Das Einrichten eines Biwaks kann aber auch spontan wegen eines Notfalls, plötzlicher Erschöpfung, Wetterumschwunges etc. eingerichtet werden. In Polen und den skandinavischen Ländern werden oft planmäßige Biwaks bzw. Biwakplätze angeboten – Deutschland holt jedoch auf diesem Sektor langsam auf; insbesondere an den touristisch hochfrequentierten Wasserwanderrouten ohne adäquate Campingplatzstrukturen. Die Ausstattung reicht von Wetterschutzhütten mit Tischen & Bänken + Trockentoilette bis hin zu einer einfachen zum Zelten ausgewiesenen Fläche. Bei nicht explizit ausgewiesenen Biwakplätzen ist insbesondere in Deutschland die regional gültige Gesetzgebung zu beachten. Mehr dazu hier.
Boofen Eine umgangssprachliche Bezeichnung aus dem Sächsischen (von pofen: tief und fest schlafen) für eine spezielle Form des Biwakierens in der Sächsischen Schweiz, die sich aus den regionalen Begebenheiten des Elbsandsteingebirges ergibt. Demnach ist ein Überhang oder höhlenartige Einbuchtung im Sandsteinfels die sogenannte Boofe, die insbesondere von Wanderern und Bergsteigern als Schlaf- und Feuerstätte benutzt wird. Das Boofen hat eine lange Tradition im Elbsandsteingebirge, wobei die Nutzung von Boofen zunehmend von freizeitlichen Aspekten, insbesondere Klettern und Wandern, bestimmt wurde. Im heutigen Nationalpark Sächsische Schweiz ist das Boofen hingegen nur noch an ausgewiesenen Stellen und in der Regel bei Anmeldung erlaubt, wobei Lagerfeuer verboten sind.
Camping (auch Campen) Eine mit dem Biwak verwandte Form des draußen Übernachtens, wobei jedoch beim Campen (lateinisch campus: Feld) im Gegensatz zum Biwak immer in einem Zelt (auch Zelten genannt), Wohnwagen oder –mobil übernachtet wird. Seit dem beginnenden 20. Jahrhundert hat sich das Campen insbesondere als naturnahe Art des Urlaubs etabliert und ist zu einer umfassenden Tourismusbewegung mit vielen differenzierten Formen und Ablegern geworden, mit denen sich jeweils eigene Ansprüche und Vorstellungen vom Campen verbinden. Das Camping reicht demnach vom einfachen Zelten mit spartanischer Ausrüstung bis hin zum luxuriös ausgestatteten Wohnmobil mit Elektrizität und fließend Wasser. Entsprechend ausgestattete Campingplätze stellen die sanitären Anlagen und die Stromversorgung zur Verfügung. Wildes Campen außerhalb von Campingplätzen ist in Europa nicht oder nur unter strengen Auflagen erlaubt, wird jedoch an einzelnen, oft ausgewiesenen Stellen, wie Parkplätzen etc. für kurze Zeiträume (in der Regel für eine Nacht) geduldet.
Camp Ein Camp (englisch für Lager) ist in der Regel ein für längere Zeit – aber meist über einen überschaubaren Zeitraum – provisorisch eingerichtetes Lager, in welchem sich die grundlegenden Lebensnotwendigkeiten, wie Schlafen, Essen zubereiten, Speisen etc. abspielen. Dabei können sie je nach den Umständen und Zwecken verschieden aufgebaut sein. Für Wanderer und andere Draußen-Urlauber ist das Lager immer dann eine zweckmäßige Variante, wenn statt eines kontinuierlichen Ab- und Wiederaufbaus der Aufenthalt für längere Zeit an einem Ort sein soll, um von dort täglich zu den Unternehmungen ins Umland auszuschwärmen.
Depot Ist ein Begriff aus dem Französischen (dépôt) und bezeichnet ein Lager (auch Ablagerung) für Dinge. Im praktischen Alltag kommt ein Depot an verschiedenen Orten vor; für den Wanderer, insbesondere Bergsteiger, und andere Draußen-Sportler ist ein Depot jedoch dann eine wichtige Einrichtung, wenn ein Nahrungsmittelvorrat (hauptsächlich aus langhaltbaren Konserven bestehend) oder Ausrüstungsrepertoire für eine flächendeckende Versorgung an strategisch wichtigen Punkten im Gelände angelegt werden soll. Die Punkte für derartige Depots müssen gut erreichbar und zu finden sein und entsprechend gesichert (Beachte: Nicht entsprechend geruchsdicht verpackte Nahrungsmittel locken Tiere an). Depots werden insbesondere immer dann eingerichtet, wenn es darum geht, mit möglichst wenig Gepäck eine Strecke zurückzulegen, um die körperlichen Reserven zu schonen. Dementsprechend werden Depots während einer Sondierungsphase des Geländes angelegt. Nicht selten werden im alpinen Gebrauch Depots und Basis- bzw. Höhenlager in einem angelegt.
Föhnkrankheit Kommt unter dem Einfluss von Föhnwinden vor und betrifft meist Menschen mit einer ausgeprägten Wetterfühligkeit. Typische Erscheinungen sind Mattigkeit, Kopfschmerzen, Unlust und Verstimmungen.
Gewitter Eine der gefährlichsten Wettererscheinungen beim Wandern. Die Gewittergefahren können an entsprechenden Anzeichen, wie dunstige Schwüle und entsprechenden Wolkenformationen erkannt werden.

Für Wasserwanderer: Das Kanu-ABC
Für Geo-Logiker: Das Geo-ABC

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