Trinkwasser im Gepäck

Jeder Liter ein Kilo

2,5 Liter täglich sind das empfohlene Minimum für eine Person bei normaler Witterung. Nach oben gibt es keine Grenzen.

Bei erhöhter Anstrengung und/oder schweißtreibendem Wetter steigt der tatsächlich konsumierte Bedarf schnell an. Dazu benötigt auch die Essenszubereitung etc. weiteres Wasser – daher mindestens 5 Liter Wasserverbrauch pro Kopf am Tag annehmen für eine Proviantkalkulation.

Jeder Liter Wasser, den man mit sich führt, ist jedoch ein Kilo mehr Gepäck – Gepäck, auf das man leider schwer verzichten kann, wenn der nächste Kiosk Tagesreisen entfernt liegt. Doch wer – außer vielleicht Dickschiffpaddler (Dickschiff = Kanadier) – kann schon einen Wasservorrat für eine Woche in wilder Natur mit sich herumschleppen?

Also gilt es, gelegentlich mit dem Wasser vor Ort auszukommen. Auch wenn nichts alle Restrisiken ausschließen kann, gibt es dabei ein paar Dinge zu beachten.

Die Risiken: Die möglichen Folgen reichen von Unwohlsein bis zu eklatanten Vergiftungserscheinungen. Also ist höchste Vorsicht geboten, denn dort, wo man in erster Linie auf seine körperlichen Kräfte angewiesen ist, wiegen selbst die kleinsten Erscheinungen, wie Übelkeit und Erbrechen, doppelt schwer.

Grundsätzlich gilt: Hände weg von stehenden Gewässern – auch von glasklaren, denn Schwebstoffe haben sich dort meist als Sediment abgesetzt und das gaukelt ein ungetrübtes Trinkvergnügen vor, doch Kolibakterien und Co. sieht man auch im klarsten Wasser nicht. Eine Ausnahme gilt für einige skandinavische Seen, wobei jedoch empfohlen wird, das Wasser unterhalb der Wasseroberfläche abzuschöpfen (Flasche zuhalten, untertauchen und füllen).

Zudem Trinkwasser immer abkochen; bei Brauchwasser ist das Ermessenssache. Im Fachhandel gibt es zudem mechanische Filter, die in der Regel aber nur die Schwebstoffe und bei zusätzlich integrierten Kohlefiltern o. ä. einige Erreger beseitigen können. Das allein ist jedoch kaum ein Garant für sicheres Trinkwasser, wie auch im Handel erhältliche Zusatzstoffe, die, dem Wasser beigemengt, eine keimabtötende Wirkung versprechen. Unabhängig davon, mit welchen Erfolgen die Hersteller auch zukünftig in die Trickkiste greifen, zwei Regeln werden unabhängig davon gültig bleiben:

1. Je höher die Höhenlage eines Gewässers (bestenfalls Quellen), desto höher die Wasserqualität (ausgenommen besondere Kontaminierungen wie Saurer Regen etc.).

2. Vertrauen ist gut, Abkochen ist besser!

Mit diesem Modell eines einfachen Wasserfilters, der klein, leicht und einfach zu bedienen ist, habe ich übrigens in Skandinavien bereits gute Erfahrungen gemacht. Ggf. schreibe ich mal einen kleinen Bericht dazu.

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